Sanfte Hügel und historische Städte
Von Kai Schwarten
Die Toscana – man verbindet sie mit Wein, Zypressen, Oliven und sanften Hügeln. Und Städten wie Pisa, Florenz, Siena, Volterra und San Gimignano. Oder mit Strand und azurblauem Wasser. Unsere Ziele aber waren die bekanntesten Städte der knapp 23.000 Quadratkilometer großen Toscana.
Mit unserem Mitsubishi ASX führt uns der Weg aus dem Landesinneren über die Küstenstraße nach Pisa. Naheliegend, dass man hier startet, denn in Pisa stehen das weltberühmte Wahrzeichen Campanile, der schiefe Turm, sowie der Duomo Santa Maria, eines der bedeutendsten Baudenkmäler Italiens. Abgerundet wird das Bild des Campo dei Miracoli, dem Feld der Wunder, durch das Baptisterium, der Taufkirche des Doms. Alle wurden im 11. und 12. Jahrhundert errichtet, wobei der Bau des 54,73 Meter hohen Campanile immerhin von 1172 bis 1352 dauerte. Aber nicht nur wegen seiner 108 Säulen, die zur Stabilität beitragen, sondern weil sein Erbauer Giovanni di Simone die Schieflage erkannte und erst 1275 weiterbauen ließ, indem er sie durch den Bau der oberen Etagen korrigierte.
Nach so viel Kultur sollte man abschließend noch einmal durch die Altstadt bummeln, in der während der Semester die Studenten der rund 500 Jahre alten Universität das Bild prägen. Rund um die Piazza dello Vettovaglie finden Selbstversorger eine Vielzahl von Ständen und Läden, während in der ruhigen Borgo Stretto, einer eleganten Ladenstraße, Cafés zur Einkehr locken – wie etwa bei Frederico Salza mit seinen süßen Köstlichkeiten.
Die nächste Station: Florenz, die Hauptstadt der Toscana und neben Rom und Venedig mit das bedeutendste Kunstzentrum Italiens. Zu Fuß starten wir am Bahnhof, wo wir das Auto im Parkhaus abstellen. Nach einem kurzen Weg erreichen wir den Domplatz, wo die Monumentalität des Doms Santa Maria del Fiore mit seinem Baptisterium imponiert. 153 Meter Länge auf fast 40 Meter Breite, marmorgestreift und mit einer von allen Seiten sichtbaren Kuppel ausgestattet präsentiert er sich bei schönem Wetter in seiner strahlenden Schönheit.
Angelangt am Piazza della Signoria, seit dem Mittelalter das politische Zentrum von Florenz, reckt sich streng und nahezu wie eine Festung anmutend, der Palzzo Vecchio über die umliegenden Häuser in die Höhe. Seit mehr als 600 Jahren dient er als Sitz der Stadtregierung. Unerlässlich ist auch der Besuch der Krämerbrücke Ponte Vecchio über den Arno, einem der Wahrzeichen der Stadt. Sie gilt als älteste Brücke (1345) über den Fluss, der bei anhaltender Trockenheit schon mal zum Rinnsal werden kann. Ursprünglich waren die Herbergen auf der Brücke von Metzgern und Gerbern in Beschlag genommen, seit 1593 betreiben Goldschmiede und Juweliere hier ihre Geschäfte.
Nach einem ausgiebigen Abendessen in einer der zahlreichen Trattorias zieht es uns zum Ausklang des Tagesausfluges vorbei an zahlreichen Parkplätzen für unendlich viele Vespas in die Via Calzaiuoli, die zu später Stunde zur Bühne für Straßenkünstler wie Pantomimen, Puppenspieler und Komödianten wird.
Nach einem Ruhetag in den Hügeln der Toscana war Siena das nächste Ziel unserer Städtetour. Ausganspunkt, wie könnte es anders sein: der Plazza del Campo. Der historische wie geografische Mittelpunkt Sienas schmiegt sich wie ein neunstrahliger Fächer in die Senke der drei Hügel, auf denen die Stadt erbaut wurde. Zentraler Punkt: Das Rathaus mit drei harmonischen Blöcken und dem schlanken Torre del Mangia, dessen Schattenriss im Laufe des Tages wie der Zeiger einer Uhr über den Platz wandert. Er gilt als eines der höchsten mittelalterlichen Bauwerke Italiens.
Auf dem Campo findet zweimal jährlich das berühmte Palio statt, ein nur wenige Minuten dauerndes Pferderennen, in dem die Teilnehmer um ein Seidenbanner mit der Madonna kämpfen. Vor gut und gern 50.000 Schaulustigen! Findet gerade kein Palio statt, lässt sich hier in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants entspannen, um für die Tour durch Siena ausgeruht zu sein.
Wir schaffen es noch zum Duomo Santa Maria, der zwischen Mitte des 12. und Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut. Er weist als erste Fassade Italiens einen Skulpturenzyklus im Sinne der französischen Gotik auf. Auf dem Weg zum Dom gehen wir immer wieder durch mit Fahnen festlich geschmückte Gassen. Auch am Abend, als es uns zu einem feinen Abendessen auf den Campo zurück führt. Ehe es am nächsten Tag schon wieder zurück in die Heimat geht.
Technische Daten unseres „Dienstwagens“
Mitsubishi ASX 2.2 DI-D 4WD Top, fünftüriger SUV, Länge: 4,30 Meter, Breite: 1,77 Meter, Höhe: 1,63 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 419 bis 1.219 Liter, 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel, 150 PS, maximales Drehmoment: 360 Nm bei 1.500 – 2.750 U/min, Vmax: 190 km/h, 0-100 km/h: 10,8 s, Durchschnittsverbrauch: 5,8 l/100 km, Preis: ab 33.990 Euro
Campingplatz-Tipps
Pisa: Camping Village Torre Pendente, Viale delle Cascine 86, 56122 Pisa, Tel.: 0039 050 561704, info@campingtorrependente.com, www.campingtorrependente.com
Florenz: Camping Michelangelo, Viale Michelangelo 80, 50125 Firenze, Tel.: 0039 055 689348, michelangelo@ecvacanze.it, www.ecvacanze.it
Siena: Camping Colleverde, Strada di Scacciapensieri 47, 53100 Siena, Tel.: 0039 0577 334080, info@sienacamping.com, www.sienacamping.com
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