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08.08.2018

Renault Scénic – ein Van für alle Fälle

Von Kai Schwarten

Genfer Autosalon, wir schrieben das Jahr 1996, da stand auf dem Renault-Stand ein Auto namens Mégane Scénic. Den Mégane kannten wir schon, einen Scénic aber nicht. Kein Wunder, der war ja auch ganz neu und so ganz anders. Denn es war der erste so genannte Kompaktvan, der in Zukunft die familienaffine Autowelt erobern sollte. Erhöhte Sitzposition, verschiebbare und ausbaubare Einzelsitze im Fond und pfiffige Ideen rund ums Verstauen von Gepäck und Kleinteilen machten ihn zu einem Bestseller. Die Kinder, die damals auf den Rücksitzen der ersten Generation saßen, sind mittlerweile Zielgruppe für die vierte Generation. Die seit 2016 zum Preis ab 22.990 Euro seit 2016 auf dem Markt ist.

Unser Testwagen, der Turbo-Benziner Energy TCe 160 mit 163 PS beginnt bei 29.390 Euro, mit all seinen Extras kommen allerdings 33.840 Euro zusammen. Um es vorweg zu nehmen: Das Geld ist gut angelegt. Denn mit kraftvollem und emotionalem Design, höchster Variabilität, modernsten Fahrassistenz-Systemen und hocheffizienten Antrieben hebt sich der Trendsetter vom Wettbewerb ab.

Die großzügig dimensionierten Abmessungen bilden gleichzeitig die Basis für üppige Platzverhältnisse im Innenraum. Die Kopffreiheit auf den Vordersitzen beträgt 91,8 Zentimeter. Im Fond stehen 86,9 Zentimeter Kopfraum zur Verfügung – auch dies ein ausgezeichneter Wert, ebenso wie die Kniefreiheit von 21,2 Zentimetern. Zum exzellenten Raumgefühl tragen außerdem die Ellbogenfreiheit von 1,526 Metern vorne und 1,488 Metern hinten bei. Und bei einer Länge von 4,41 Meter legte er gegenüber seinem Vorgänger um vier Zentimeter zu.

Und statt wie bisher auf Einzelsitzen nehmen die Fondpassagiere auf einer im Verhältnis 1/3:2/3 geteilten Rücksitzbank Platz, die serienmäßig auf Schienen montiert ist. Beide Segmente lassen sich unabhängig voneinander um bis zu 16 Zentimeter in der Länge verschieben.

Das Kofferraumvolumen des neuen Scénic wächst im Vergleich zum Vorgänger um 36 auf 506 Liter bei Beladung bis zur Fensterkante und wird damit den gestiegenen Platzanforderungen von Familien und freizeitaktiven Autofahrern gerecht. Sind die Rückbanklehnen komplett umgelegt, steigt die Ladekapazität auf 1.554 Liter bei Beladung bis zum Dach. Wird der Beifahrersitz umgeklappt, ist der Transport von Gegenständen bis 2,61 Meter Länge möglich. Damit passen selbst Surfboards und andere Sportausrüstung ins Fahrzeug.

Der Arbeitsplatz des Fahrers wird von dem großen Touchscreen dominiert. Dieser ist das Bedienfeld für das Multimediasystem R-Link 2. Mit ihm lassen sich Navigation, Telefon, Fahrerassistenten, Komfortfunktionen sowie die Fahrmodi wie Sport oder Eco ansteuern und bedienen. Zu den angebotenen Helfern zählen unter anderem Verkehrszeichenerkennung, Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, adaptiver Tempopilot, Müdigkeitswarner oder Fernlichtassistent. Außerdem ist ein Head-up-Display an Bord.

Das Fahrverhalten unseres Turbo-Benziners wird geprägt von Spritzigkeit, guter Straßenlage und tollem Federungskomfort. So lässt sich bei Autobahnfahrten locker im Verkehrsfluss mitfahren oder auf Landstraßen schnell mal überholen. Und mit einem Durchschnittsverbrauch von 7,5 Litern gibt er sich auch recht sparsam. Insgesamt lässt sich sagen, dass ein Familienvan kein Sportwagen sein muss. Das Aggregat eignet sich allerdings für eine konstant entspannte Fahrweise.

Technische Daten:
Renault Scénic Energy TCe 160, fünftüriger Kombi, Länge x Breite x Höhe: 4,41 x 1,87 x 1,65 Meter, Radstand: 2,73 Meter, Motor: 4 Zylinder, 1.330 ccm, 120 kW/163 PS bei 5.500 U/min, max. Drehmoment: 260 Nm bei 1.800 U/min, V/max: 200 km/h, Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,9 Sek., Verbrauch (Herstellerangabe): 5,4, Testverbrauch 7,5 Liter, Kofferraumvolumen: 506 bis 1.554 Liter, Anhängelast gebremst/ungebremst 1.850/750 kg, Preis: ab 29.390 Euro, Testwagen: 33.840 Euro