GUT Grafik und Text - Camper Illustrierte - Raue See und breite Strände
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26.05.2013

Raue See und breite Strände

Von Kai Schwarten

Nicht am Ende der Welt, aber am Ende der langen Landstraße, die von der dänischen Straße Nummer 181 direkt an Nordseeküste führt, liegt Henne Strand. Benannt nach dem Fluss „Henne Mølle Å“, der unweit des Ortes in die Nordsee mündet. Und urkundlich das erste Mal im Jahr 1917 erwähnt, als hier das erste Haus entstand. Auch die erste Jugendherberge Dänemarks wurde hier erbaut und exisitiert noch heute – allerdings komplett erneuert.
Heute handelt es sich bei Henne Strand um ein in erster Linie in den Sommermonaten pulsierendes Örtchen. Gäste vor allem aus Deutschland kommen, um die unendlich vielen Ferienhäuser zu belegen oder mit ihren Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobile auf einem der beiden Campingplätze ihre Ferien zu verbringen.
Direkt am Ortseingang liegt Top Camping Henne Strand, der von der Familie Kristensen liebevoll geführte Familienplatz. Mit modernsten Sanitäreinrichtungen, einer großen Küche, in der sich die Gäste selbst bekochen können, sowie einem großen Kinderspielplatz. Aber auch ein Erlebnisbad mit wohltemperiertem Wasser, eine Minigolf-Anlage sowie die imposante Seilspringanlage stehen für die großen und kleinen Gäste bereit. Obwohl direkt an der Hauptstraße gelegen hat man hier absolute Ruhe – nur der stete Wind erzeugt eine permanente Geräuschkulisse. Doch damit nicht genug: Der Plan von Peter Kristensen ist, in absehbarer Zeit in direkter Standnähe einen Platz zu errichten, der 70 Stellplätze bietet.
Neben der Nordsee mit den bis zu knapp 30 Meter hohen Dünen und den breiten Sandstränden lockt als Abwechslung der Ortskern mit seinen kleinen Souvenir- und Bekleidungsgeschäften. Und am Abend bieten Restaurants nationale und internationale Küche an. Wer darüber hinaus Abwechslung sucht, kann auf dem nahe gelegenen Golfplatz auf der 18-Loch-Bahn sein Können unter Beweis stellen.
Ein lohnenswertes Ausflugsziel ist der Naturpark Vesterhavet mit dem neuen Filsø See. Vorbei an der höchsten Düne West-Jütlands (64 Meter mit Aussichtsplattform) kommt man schnell in dieses vor rund 150 Jahren trocken gelegte Gebiet, das landwirtschaftliche Fläche war. Doch die Zeiten sind bald vorbei, denn im Jahr 2012 hat man begonnen, dieses Stück Land wieder zu fluten.
Ursprünglich war Filsø der zweitgrößte See Dänemarks – jetzt wird er zum sechstgrößten See. Und darüber hinaus zu einem der spektakulärsten Naturgebiete mit einem Paradies für Wasservögel und einer reichen und zusammenhängenden Landschaft mit Seen, Heidelandschaften und Plantagen. Gleichzeitig geht man davon aus, dass hier ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel entsteht, so dass das ganze Gebiet als Teil eines europäischen Netzwerkes für den Vogelschutz  zum Vogelschutzgebiet erklärt wird. Bis Ende 2013 hofft man, die Renaturierung abgeschlossen zu haben.