GUT Grafik und Text - Camper Illustrierte - Power-Paket zum Sparpreis
Grafik und Text
Grafik und Text Verlag und Agentur GmbH
Startseite > Auto/Motor > Fahrberichte
28.10.2014

Power-Paket zum Sparpreis

Von Kai Schwarten

Nach seiner Einführung im Jahr 2009 erhielt der Nissan 370Z im vergangenen Jahr sein aktuelles Gesicht: Der neue Frontstoßfänger mit breiter gezogenem Kühlergrill und vertikalen LED-Tagfahrleuchten verleihen dem Sportwagen jetzt ein noch aggressiveres Gesicht. Dazu rollte unser Testwagen auf neu gestylten 19-Zoll-Schmiederädern. Sie bringen die in Anlehnung an die Motorsport-Erfolge des 370Z rot lackierten Bremssättel besonders gut zur Geltung. Und: Nissan konnte das Fahrwerk spürbar optimieren.

Die hohe Fahrdynamik und seinen großen Powerschub kommuniziert der 370Z durch sein sehr charismatisches Design nach außen. Es vermischt traditionelle Z-Details mit einem kraftvollen Gesamtauftritt. Die breiten Schultern passen bestens zum leicht gedrungenen Format des Sportwagens. Das dynamische Gesamtbild unterstreicht die kompakten Dimensionen und verhilft ihm zu einem muskulösen und unterschwellig aggressiven Gesamtauftritt.

Um seinen Status als klassischer Sportwagen zu untermauern bietet der 370Z 328 PS, zwei Sitze und Hinterradantrieb. Und mit 363 Newtonmetern liefert das 3,7-Liter-Aggregat mit seinen sechs Zylindern genügend Kraft, um die Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern (abgeregelt – warum eigentlich?) locker zu erreichen. Und das zu einem Preis ab 33.150 Euro. Da unser Testwagen mit einer Siebengang-Automatik ausgestattet war und zusätzlich das „Pack-Paket“ besaß, beginnt sein Preis dann jedoch bei 38.300 Euro. Womit er im Preisvergleich zu seinen Konkurrenten durchaus als „Sonderangebot“ bezeichnet werden kann.

Geht's aber dann auf die Straße, lässt sich das „Sonderangebot“ nicht mehr von den Mitbewerbern unterscheiden. Mit seiner vollen Power legt er sich mächtig ins Zeug, schafft den Sprint von Null auf 100 km/h ins beeindruckenden 5,3 Sekunden. Dabei erzeugt der bullige Sechszylinder dann eine charakteristische sportlich-metallische Klangkulisse, die das Fahrerherz höher schlagen lässt. Der Spritverbrauch des 370Z liegt laut Nissan im Zyklus bei 10,9 l/100 km – dieser lässt sich im Straßenverkehr erreichen und sogar unterbieten. Wir verbuchten als niedrigsten Wert 9,5, der Spitzenwert lag bei 13,4 Litern – im Schnitt kamen wir auf 11,6 l/100 km, für die Leistung ein absolut akzeptabler Wert.

Fahrer und Beifahrer nehmen in tief montierten Sportsitzen Platz, die viel Seitenhalt bieten. Das Armaturenbrett ist übersichtlich und attraktiv gezeichnet – und es entspricht, anders als noch beim Vorgänger, in Sachen Materialqualität nunmehr dem Klassenstandard. Der Komfort ist auch auf längeren Strecken gut. Gut: Wer auch mal den Rückwärtsgang einlegt, dem hilft bei der Fahrt eine Rückfahrkamera. Und bei schneller Kurvenhatz begeistert das straffe Fahrwerk und die präzise Lenkung. Das Heck lässt sich per Gaspedal – deaktiviertes ESP-System vorausgesetzt – leicht zum Ausbrechen überreden und ebenso leicht wieder einfangen.

Wer sich zukünftig für einen Nissan 370Z entscheidet, muss sich im Klaren darüber sein, dass er einen puristischen Sportwagen und kein Boulevard-Coupé erwirbt. Man muss ihn also wollen – und wird dann mit Fahrerlebnissen belohnt, die in dieser Preisklasse ihresgleichen suchen. Denn: Für einen derart günstigen Tarif ist das Gebotene sehr beeindruckend.

Technische Daten:

Nissan 350Z: Zweitüriger, zweisitziger Sportwagen, Länge: 4,25 m, Breite: 1,85 m, Höhe: 1,31 m, Radstand: 2,55 m, 3,7-Liter-V6-Motor, 328 PS bei 7.000 U/min, 363 Nm bei 5.200 U/min, 0-100 km/h in 5,3 s, Vmax 250 km/h (abgeregelt), Verbrauch 10,6 l/100 km, 248 g CO2/km, Testverbrauch 11,6 l/100 km, Preis 38.300 Euro