GUT Grafik und Text - Camper Illustrierte - Mit den Turbos on Tour
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29.10.2009

Mit den Turbos on Tour

Von Kai Schwarten
Wiesbaden. Zuerst kam die neue Mercedes E-Klasse, im November kommt das dazugehörende T-Modell (Kombi), und im Februar 2010 wird’s richtig heiß: Dann startet das erste E-Klasse T-Modell von AMG – der E 63. Zu einem Preis ab 108.409 Euro.
Angetrieben wird es, „nomen est omen”, von einem 6,3-Liter-V8-Motor, der 525 PS leistet und im Höchstfall 630 Newtonmeter auf die Straße bringt. Damit ist eigentlich nur noch fliegen schöner und schneller: Denn der neue AMG-Donnervogel schafft den Sprint von Null auf 100 km/h in 4,9 Sekunden. Und nur ein Chip sorgt dafür, dass er nicht mehr als 250 km/h erreicht: Hier erfolgt die elektronische Begrenzung.
Für die Übertragung der Kraft sorgt die Siebengang-Automatik „Speedshift MCT”, die je nach Bedarf eine betont sportliche oder komfortorientierte Fahrweise ermöglicht.
Doch nicht nur die technischen Finessen zeichnen den C 63 AMG aus, auch Design und Ausstattung stehen ihnen in nichts nach. Für typische AMG-Akzente sogen der eigenständige Kühlergrill, die ausgestellten vorderen Kotflügel, die Frontschürze sowie die beiden verchromten Doppelendrohre der Sport-Abgasanlage.
Innen besitzt der E 63 AMG Sportsitze, ein Vierspeichen-Lenkrad sowie das AMG Kombi-Instrument im Turbodesign.
Bei unserer ersten Testfahrt von Frankfurt nach Wiesbaden verhielt er sich dann auch auf der Straße turbomäßig: Ein Tritt aufs Gaspedal führt dazu, dass sowohl Fahrer als auch Beifahrer tief in ihre Komfortsessel gepresst werden. Unbändige Kräfte zerren am Lenkrad, man hat jedoch nie das Gefühl, dass hier etwas aus dem Ruder laufen würde. Wie an der Schnur gezogen zieht der E 63 seine Kreise, Kurven meistert er ohne zu unter- oder zu übersteuern. Und die Bremsen sowie das neue 3-Stufen-ESP® sorgen gemeinsam dafür, das der E 63 AMG stets höchsten Fahrspaß und eine ausgeprägte Fahrdynamik zu bieten hat.
Es geht natürlich auch beschaulicher und preislich günstiger zu beim T-Modell der E-Klasse. Entscheidet man sich für ein Modell von der „Stange”, beträgt der Einstandspreis 41.947 Euro. Er gilt für den 2-Liter CDI Blue Efficiency, der 136 PS leistet, seine 360 Newtonmeter zwischen 1600 und 2600 auf den Straßenbelag überträgt, aber leider erst im Frühjahr 2010 kommt.
Die jetzt im Angebot stehenden Modelle, drei Diesel mit 170 bis 231 PS und zwei Benziner mit 292 oder 388 PS, kosten ab 44.800. Für die Rückfahrt wählten wir den 350 CDI Blue Efficiency aus. Der natürlich weniger spektakulär als der E 63 AMG ausfällt, an dem es aber nichts zu mäkeln gibt. Seine 231 PS in Verbindung mit 540 Newtonmetern sorgen für einen gewaltigen Schub beim Anfahren, das Kurvenverhalten lässt keine Wünsche offen und er besitzt ausreichende Kraftreserven, um im Mittelgebirge auf Landstraßen bei Bedarf zügig zu überholen. Ruhiger geht’s dann auf der Autobahn zu, wo der riesige Kombi förmlich zum Cruisen einlädt und dabei kaum hörbar vor sich hin dieselt. Bei einem moderaten Verbrauch, den Mercedes mit 7 bis 7,3 Liter angibt.
Gegenüber der Limousine verlangt Mercedes für die T-Modelle einen Aufschlag von 3200 Euro. Bietet dafür aber auch die Dachreling, eine Luftfederung mit Niveauregulierung hinten sowie eine elektrisch zu bedienende Heckklappe in Serie an. Dazu noch einen unvergleichlich großen Kofferraum: Er fasst maximal 1950 Liter und lässt damit die Konkurrenz um satte 335 Liter hinter sich.
Dank vieler kleiner Helfer geht’s hinter der weit öffnenden Klappe auch sehr ordentlich zu. Die erste Neuerung: Mit Hilfe zweier seitlich angebrachten Griffen lässt sich die asymmetrisch teilbare Rücklehne ohne großen Kraftaufwand umklappen. Weiter geht’s mit der Gepäckraum-Abdeckung, die jetzt mit der Klappe hoch schwingt. Um bei voller Ladung Ordnung zu halten, lassen sich in den Bodenschienen Zurrösen, Haltestangen oder Spanngurte montieren und für die Befestigung von Taschen klappen auf Knopfdruck Haken aus den Seiten. Dazu kommt ein doppelter Ladeboden, in dessen unterem Abteil man eine praktische Klappbox findet. Optional bietet Mercedes für sein Gepäckabteil dann noch zwei weitere Kinderplätze in der dritten Reihe – der Familienausflug kann beginnen.