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18.01.2012

Mario Koppers Herz schlägt schneller

Von Kai Schwarten

Als Alfa Romeo im Juni 2010 seinen 100. Geburtstag feierte, sah man Mario Kopper, Lena Odenthals Assistent im Tatort, endlich wieder mit einem zufriedenen Gesichtausdruck auf dem Bildschirm. Denn der Kommissar mit hälftiger italienischer Abstammung und einer Vorliebe für italienische Sportwagen heroischer und aktueller Jahrgänge konnte von da an einen neuen Dienstwagen fahren: den Alfa Romeo Giulietta.
Der neue Giulietta, dessen Einstandspreis bei 19.900 Euro liegt, ersetzte den in die Jahre gekommenen Alfa 147. Doch vergleichbar sind die beiden keineswegs. Denn im Giulietta steckt nicht nur ganz neue Technik, er steht dazu noch auf einer ganz neuen Plattform und wirkt optisch deutlich filigraner.
Das Design verleiht dem 4,35 Meter langen, 1,80 Meter breiten und 1,47 Meter hohen Giulietta einen einzigartigen und klassenlosen aber gleichzeitig sportlichen Charakter. Ausgangspunkt ist die charakteristische Frontpartie mit ihrem charismatischen Wappen, dem chromeingefassten Scudetto, für das Kennzeichen nach links rückz. Eingebettet in den Stoßfänger, strukturiert das Scudetto im unteren Bereich die Kühllufteinlässe und mündet am oben in die dynamische, V-förmige Modellierung der Motorhaube. Ein weiteres, markantes Element sind die modern gestalteten Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht in LED-Technologie.
Auffällig ist die coupéhafte Silhouette mit ansteigender Keilform. Und wie beim Vorgänger 147 stecken die Griffe der hinteren Türen quasi unsichtbar in der C-Säule. Radläufe und Seitenschweller betonen ebenfalls den sportlichen Charakter.
Die Sportlichkeit von vorn setzt sich hinten fort: Die Heckscheibe ist angewinkelt, die Dachlinie fällt zum Heck leicht ab und mündet in einen markanten Dachspoiler. Die Rückleuchten sind ebenfalls in LED-Technologie ausgeführt und sorgen bei Dunkelheit für ein unverwechselbares Licht.
Das Cockpit ist geprägt vom neu gestalteten Armaturenbrett, das auf der Fahrerseite von zwei klassischen und in metallfarbenen Ringen eingefassten Rundinstrumenten bestimmt wird. Mittig dazwischen sind als kleinere Analog-Instrumente die Tankuhr und die Motortemperaturanzeige angeordnet. Direkt darunter befindet sich das Display des multifunktionalen Bordcomputers.
Auch am Gewicht des Neuen wurde gearbeitet: Dank des Einsatzes von Spezialstahl, Aluminium und Magnesium wurde das Plus von 20 Zentimetern in der Länge so ausgeglichen, dass der Giulietta mit etwa 1,3 Tonnen Leergewicht weniger wiegt als etwa die Konkurrenten Golf oder Astra.
Dennoch und trotz der flachen Erscheinung erreicht der Kofferraum des Giulietta klassentypische 350 Liter. Die Rückbank lässt sich ab der Basisversion geteilt umklappen.
Das gänzlich neue Motorenprogramm umfasst jeweils drei Benz- und Diesel-Aggregate. Die Benziner leisten 120, 170 und 235 PS, die Selbstzünder liefern 105, 140 und 170 PS, wobei die 170 PS-Varianten wahlweise als 6-Gang-Schalter oder mit Automatik-Getriebe und Doppelkupplung angeboten werden.
Gut: Mit der serienmäßigen Dynamiksteuerung „DNA“ beeinflusst der Giulietta-Fahrer das Ansprechverhalten des Motors und der Lenkung in den Stufen „Dynamik“, „Normal“ und „All-Weather“. Zur Sicherheitsausstattung gehören ferner sechs Airbags, der Schleuderschutz ESP mit Antriebsschlupfregelung und elektronischer Differenzialsperre sowie Tagfahrlicht mit LED-Technik und Isofix-Kindersitzbefestigungen.
Eine erste Sitzprobe im mit 140 PS ausgestatteten Turbodiesel wirkt überzeugend, Seitenhalt und Sitzkomfort lassen keine Wünsche übrig. Auf dem Fahrerplatz hat man die Bedienelemente gut im Griff. Und der Blick geht über schicke Instrumente sowie eine breite Konsole aus poliertem Aluminium, dazu gibt es modische Kippschalter.
Die Fahrt über hügelige und kurvige Landstraßen lässt sich gut an. Die neue, rein elektrisch unterstützte Servolenkung ist präzise, die Straßenlage straff, und die Bremsen besitzen den erforderlichen Biss. Und wer nicht allzu schaltfaul ist, dem bereitet auch der 140 PS-Diesel mit Start-Stopp-Funktion Fahrspaß. Den Verbrauch gibt Alfa Romeo mit 4,5 l/100 km an, wir kamen bei unseren kombinierten Fahrten - Stadt, Autobahn, bergige Landstraßen - allerdings auf 7,6 Liter pro 100 Kilometer. Was allerdings durchaus vertretbar ist.

Technische Daten
Alfa Romeo Giulietta2.0 JTDM 16V Turismo: Vierzylinder-Reihen-Dieselmotor, Hubraum: 1.956 ccm, Leistung: 103 kW/140 PS, maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1.500 U/min, Testverbrauch 7,6 Liter Diesel/100 km, Frontantrieb, Preis: ab 25.450 Euro