GUT Grafik und Text - Camper Illustrierte - Gut gebrüllt, Löwe
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30.03.2011

Gut gebrüllt, Löwe

Von Kai Schwarten

Revolution bei Peugeot: Mit dem RCZ verkaufen die Franzosen seit rund einem Jahr ihren ersten reinrassigen Sportwagen. Dazu noch mit einem neu gestylten Löwen vor der Motorhaube, der dokumentiert, dass sich bei Peugeot vieles im Wandel befindet.
Wie zum Beispiel die eigenwillige Form von Dach und Heckscheibe des RCZ: Sie sind beide leicht nach innen gewölbt. Was an die Hüte ihrer früheren Träger erinnert: Auch hier wurde stets penibel auf die korrekten Wölbungen an den vorderen Seiten und oben in der Mitte geachtet. Doch im Gegensatz zu den ehemaligen Hutträgern ist der RCZ damit sowie mit der geschwungenen Dachlinie einzigartig.
Und demonstriert mit breiter Spur und niedrigem Schwerpunkt absolut sportliche Gene. Der Knick in der Seitenlinie auf Höhe der B-Säule sowie die kraftvoll ausgestellten hinteren Kotflügel unterscheiden ihn damit deutlich vom Audi TT, der auf den ersten Blick eine ähnliche Silhouette besitzt.
Auch in puncto Sicherheit ist der RCZ auf dem neuesten Stand der Technik: Extrem steife Karosserie, Fahrwerk mit großer Spurweite und niedrigem Schwerpunkt, ABS, abschaltbares Antischleuderprogramm ESP. ASR, Hill Assist gegen zurückrollen am Berg, Front- und Seitenairbags sowie eine aktive Motorhaube zum Schutz von Fußgängern sind Serie.
Die Dynamik des Exterieurs setzt sich im Innenraum fort. Dabei ist die niedrige Sitzposition auf festen Sportsitzen ideal, um die fahrdynamischen Qualitäten des RCZ voll zu genießen. Dazu kommt ein fließendes Design des Armaturenbretts, das mit weichen Materialien überzogen ist und eine hohe Verarbeitungsqualität demonstriert.
Gut für reiselustige RCZ-Fahrer: Das Kofferraumvolumen beträgt 321 plus 30 weitere Liter durch Ablagen im Fahrzeugboden. Doch durch das Umlegen der Rücksitzlehnen wird das Volumen auf maximal 639 Liter aufgestockt.
Um Sportlichkeit zu beweisen, sind natürlich auch eine entsprechende Antriebs- und Fahrwerkstechnik erforderlich. Die liefern drei Aggregate: ein aufgeladener 1,6 Liter-Benziner mit 156 PS (ab 26.950 Euro), das Spitzenmodell (ab 29.450 Euro) als 200-PS-Alternative des Turbobenziners sowie ein Zweiliter-Selbstzünder mit 163 PS (ab 29.450 Euro).
Auf unseren Testfahrten mit der Diesel-Variante des 2 +2-Sitzers zeigte sich der Motor als knackig rauher Drehmomentlieferant, der zusammen mit einer straffen Fahrwerksabstimmung auch schon mal dazu einlädt, mit dem RCZ zu cruisen. Doch wenn man will, kann er auch: Denn seine immerhin 340 Newtonmeter bringt er bereits bei 2.000 Umdrehungen auf die Straße, da kam man auf teils engen und kurvigen Straßen schon zügig voran. Und das bei einem von Peugeot angegebenen Verbrauch von nur 5,3 Litern/100 km. Unser Verbrauch lag allerdings bei durchschnittlich 7,4 Litern auf 100 Kilometern.
Insgesamt ließ sich der RCZ dank präzise ansprechender Lenkung wie ein Schienenfahrzeug durch die Kurven zirkulieren und zeigte dabei sogar seinen Heckspoiler, der sich bei 85 km/h um 19 Grad neigt, bei 155 km/h dann um 34 Grad.


Technische Daten

Peugeot RCZ: Vierzylinder-Dieselmotor mit Direkteinspritzung Common-Rail, Hubraum: 1.997 ccm, Leistung: 120 kW/163 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 2.000 – 3.000 U/min, Verbrauch 7,4 Liter Diesel/100 km, Frontantrieb, Preis: ab 29.450 Euro