GUT Grafik und Text - Camper Illustrierte - Flexigeil
Grafik und Text
Grafik und Text Verlag und Agentur GmbH
Startseite > Auto/Motor > Fahrberichte
03.05.2010

Flexigeil

Von Kai Schwarten

Nicht der Motor oder das Design, sondern die Türen und die Flexibilität stehen im Mittelpunkt des neuen Opel Meriva, der am 12. Juni zu einem Einstiegspreis von 15.900 Euro in den Handel kommt. Vom Vorgänger, der 2003 das Licht der Welt erblickte, wurden insgesamt mehr als eine Million Exemplare verkauft, davon allein 300.000 in Deutschland. Und an diesen Erfolg will man mit dem Modell 2010 anknüpfen.
Dabei helfen sollen vor allem die Türen: Denn was einst gang und gäbe war, führt nach Rolls-Royce nun auch Opel beim neuen Meriva wieder ein – hinten anschlagende Hecktüren, so genannte „Flexdoors”. Die sehen nicht nur ungewöhnlich aus, sie machen das Einsteigen in den Fond tatsächlich bequemer und einfacher. Das Aussteigen natürlich auch – und das Hantieren an dort zu befestigenden Kindersitzen oder das anschließende Reinsetzen und Festgurten der Kleinen sowieso.
Bereits Anfang 2005 machten sich die Opel-Ingenieure an die Arbeit für den jetzt vorgestellten neuen Meriva. Nach einer ersten Idee sollte er hinten Schiebetüren erhalten, um das Ein- und Aussteigen auf den immer enger werdenden Parkflächen zu erleichtern. Doch dann schuf man einen Prototyp mit hinten anschlagenden Fontüren. An den folgenden Wochenenden nahm ihn stets ein anderer Mitarbeiter nach Hause, um die Reaktionen der Umwelt und die Praktikabilität zu testen. Nachdem es in der Folgezeit montags stets lobende Worte über den Neuen gab, war die Entscheidung pro „Flexdoors” schnell gefallen.
Damit aber nicht genug mit „Flex”, neu ist auch das „Flexrail” – ein Schienensystem statt einer starren Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen, auf dem diverse Ablageboxen und eine Armauflage beliebig positioniert werden können. Generell an Bord sind die schon aus dem ersten Meriva-Modell bekannten Flexspace-Sitze, die eine größtmögliche Variabilität im Fond gewähren. Wer möchte, kann für 590 Euro Aufpreis den Flexfix-Fahrradträger bestellen, der im Heckstoßfänger sitzt und bei Bedarf wie eine Schublade nach hinten ausgezogen wird. Und zu noch mehr Flexibilität verhelfen dem neuen, „flexigeilen” Meriva 32 Staufächer, ein enormer Verstellbereich des Fahrersitzes und die Auswahl aus sechs Farb- und Ausstattungsvarianten.
Unsere erste Testfahrt absolvierten wir mit dem 1,4-Liter-Benziner, der 120 PS leistet und mindestens 17.270 Euro kostet. Schnell merkte man ihm dabei die Reduzierung des Hubraums um 200 Kubikzentimeter an, denn das Aggregat machte einen eher trägen Eindruck. Natürlich ist der Meriva weder Sportwagen noch Mittelklasse-Limousine, doch so gelungen das Konzept des Autos ist, so durchschnittlich fiel bei der ersten Tour das Fahrgefühl aus.
Bei den Benzinern stehen drei Varianten des neuen 1,4-Liter-Vierventilers zur Wahl: Sie bieten alternativ 100, 120 oder 140 PS. Zum Marktstart des neuen Meriva stehen außerdem zwei Dieselmotoren parat: Das Angebot beginnt mit einem 95 PS starken 1.3-CDTI und geht weiter mit dem 1.7-CDTI mit 100 PS und 260 Nm Drehmoment. Er überträgt seine Kraft optional zum ersten Mal im Meriva über eine Sechsstufen-Automatik.
Auf Anhieb fällt der Neue durch sein markantes Karosseriedesign auf. Die Silhouette wirkt jetzt deutlich eleganter und dynamischer. Von der Seite betrachtet fällt im Bereich der hinteren Türen eine charakteristische Welle der Schulterlinie auf. Damit verbessert sich die Sicht von den Rücksitzen nach außen, wovon insbesondere Kinder profitieren.