Fabia gewinnt an Format
Von Kai Schwarten
Als Škoda im Jahr 1999 den Fabia auf den Markt brachte, handelte es sich um einen grundsoliden Kleinwagen. Ohne optische Highlights, aber jederzeit zuverlässig, preisgünstig und mit einem ordentlichen Platzangebot. Sein unerwarteter Erfolg spricht für sich: Rund 3,5 Millionen Fabia liefen seitdem im tschechischen Mlada Boleslav vom Band, gut 700 000 davon gingen nach Deutschland.
Ab dem 15. November steht nun die dritte Generation des Fabia zu Preisen ab 11.790 Euro im Handel. Und bei der zeigen die Škoda-Designer, wo für sie der Weg hinführt: sportliche Proportionen, schnörkellose, klare und scharfe Kanten, die für Modernität und Dynamik stehen. Dazu wuchs er in der Breite um neun, in der Höhe machte man ihn um drei Zentimeter niedriger – wodurch er deutlicher satter auf der Straße steht als die Vorgänger.
Der Innenraum bietet dadurch mehr Platz, der Kofferraum bleibt der größte seiner Klasse: Mindestens schluckt er 330 Liter, bei umgeklappter Rückbank werden es maximal 1.150 Liter. Hinzu kommen 17 so genannte „Simply Clever“-Lösungen. Zu Škodas nettenund praktischen Ideen zählen der Eiskratzer in der Tankklappe, der Multimediahalter im Cupholder vorn, das Extra-Ablagefach für die Warnweste und der Abfallbehälter in der Türverkleidung, Ablagenetze an den Innenkanten der Vordersitze, Halter der 0,5-Liter-Flasche in der Türverkleidung hinten sowie erstmals einen zusätzlichen Platz für eine 1,0-Liter-Flasche im Hand- schuhfach. Die bewährten Halter, Haken und Netze im Kofferraum fehlen ebensowenig.
Die Armaturentafel klar gegliedert und mit gut ablesbaren Instrumenten sowie passend montierten Schaltern. Alles wirkt edel. Doch die genauere Betrachtung bringt es an den Tag: Klavierlackflächen und gebürstetes Aluminium erweisen sich als Kunststoff. Aber: Die Optik gefällt, ebenso die guten Sitze mit vernünftigem Seitenhalt.
Das Motorenangebot besteht zunächst aus vier Benzinern und zwei Diesel-Aggregaten. Ein drittes, der Fa- bia Greenline (75 PS), kommt in der ersten Jahreshälfte 2015. Alle Motoren erfüllen die Euro6-Norm, ihr Leistungsspektrum reicht von 60 bis 110 PS bei den Benzinern, die Selbstzünder leisten 90 und 105 PS.
Für unsere Testfahrten stand uns der Fabia 1,4-Liter-TDI-Dreizylinder mit 105 PS und einem Fünfgang-Schaltgetriebe zur Verfügung. Bei dem man auf den Strecken rund um Lissabon schnell merkte, dass der Schaltknauf gut in der Hand liegt. Denn auf den hügeligen Etappen musste man ihn schon öfter nutzen, um zügig voran zu kommen. Stets ist man auf der Suche nach dem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern zwischen 1.750 und 2.500 Umdrehungen. Erst auf ebenen Stre- cken lässt sich der Turbo-Dreilzylinder schaltfauler fahren und läuft dann auch deutlich ruhiger.
Gut: Die elektronische Querdifferenzialsperre XDS ist in allen Fabia-Varianten serienmäßig an Bord. Sie sorgt zusammen mit der der elektromechanischen Servolenkung für eine gute Agilität in Kurven.
Technische Daten
Škoda Fabia, 4-türiger, 5-sitziger Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3,99m/1,73m/ 1,47 m/2,47 m, Kofferraum: 330-1150 Liter.
Benziner: 1,0-Liter-Dreizylinder: 44 kW/60 PS, 0-100 km/h: 15,7 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h, Normverbrauch: 4,7 l/100 km, ab 11.790 Euro. 1,0-Liter-Dreizylinder: 55 kW/75 PS, 14,7 Sek., 172 km/h, 4,8 l, ab 12.490 Euro. 1,2-Liter-Vierzylinder: 66 kW/90 PS, 10,9 Sek., 182 km/h, 4,7 l, ab 13.740 Euro. 1,2-Liter-Vierzylinder: 81 kW/110 PS, 9,4 Sek., 196 km/h, 4,8 l, ab 16.770 Euro.
Diesel: 1,4-Liter-Dreizylinder: 66 kW/90 PS, 11,1 Sek., 182 km/h, 3,4 l, ab 15.940 Euro. 1,4-Liter-Dreizylinder: 77 kW/105 PS, 10,1 Sek., 193 km/h, 3,5 l, ab18.620 Euro.
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