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01.11.2011

Evoque – ein Range im neuen Look

Von Kai Schwarten

Das Interesse an Offroadern und SUV’s scheint ungebrochen, die Zulassungszahlen sprechen da eine deutliche Sprache. Zu den Nutznießern dieses Trends zählt natürlich auch der Geländewagen-Pionier Land Rover mit seinen Modellen Range Rover, Discovery, Freelander und Defender. Doch seit Wochen sorgt ein neuer Land Rover im Handel und bei den Kunden für Furore: der kompakte Range Rover Evoque. Mit ihm will man bei Land Rover in erster Linie neue Kunden gewinnen. Und man höre und staune: Beim Verkaufsstart im September gab es bereits weit mehr als 20.000 Vorbestellungen für den durchaus schönen Neuling.
Aber was macht den Evoque denn nun aus, dass das Interesse so riesig ist? Erstmal sicher seine ungewöhnlichen Maße: Denn mit einer Länge von 4,36 Meter und Höhe von 1,64 Meter ist er sowohl knapp einen halben Meter kürzer als auch gut 20 Zentimeter niedriger als ein Range Rover. Was für das schnelle Finden einer geeigneten Parklücke spricht – wenn da nicht die Breite von gut zwei Metern wäre. Aber Schwamm drüber, der Evoque wird eh in der eigenen Garage oder dem Carport stehen.
Das hervorstechendste Merkmal aber ist seine extravagante Form. Vor allem die des dreitürigen Coupés (ab 34.100 Euro) mit der fast brutal ansteigenden Keilform sowie der dramatisch abfallenden Dach- und Fensterlinie. Ein wenig unauffälliger kommt dagegen der um drei Zentimeter höhere Fünftürer (ab 33.100 Euro) daher, wenngleich auch er natürlich durch seine Keilform auffällt.
Bei beiden Ausführungen aber ist nicht zu leugnen, dass es sich um einen Range Rover handelt. Dafür sorgen schon das bullige Gesicht mit breitem Grill und den schwarzen A-, B- und C-Säulen. Und mit seinem kräftigen Unterfahrschutz vorn und hinten, den kurzen Überhängen und den großen Rädern verleugnet er trotz breiter Schultern seine Verwandtschaft nicht und auch nicht seine Herkunft aus der Gattung der komfortablen und luxuriösen Geländefahrzeuge.
Im Innenraum bekennt sich der Evoque deutlich zu seiner Marke: Hier wirkt und ist dank edler Materialien und perfekter Verarbeitung alles sehr stilvoll. Wobei der Kunde unter drei Ausstattungsvarianten – Pure, Dynamic und Prestige – wählen und sich seinen Evoque ganz individuell herrichten lassen kann. Wobei das Paket mit der Rückfahrkamera am meisten Sinn macht, da die Sicht nach hinten durch das schmale Heckfenster nicht die allerbeste ist.
Allerbest aber fällt auch beim Evoque die Geländetauglichkeit aus. Es sei denn, man ordert den allerersten Range Rover, der „nur” einen Frontantrieb besitzt (eD4 Diesel), mit dem man dann natürlich deutlich sparsamer (4,9 l/100 km) fährt. Alle anderen Varianten des Evoque aber fahren mit einem permanenten Allradantrieb, und wenn’s ins Gelände geht, meistert das bekannte Terrain Response-System mit seinen verschiedenen Fahrprogrammen alle auf ihn zukommenden Schwierigkeiten.
Auch auf der Straße, wo er wohl in den meisten Fällen bewegt wird, hinterließ der Evoque einen guten Eindruck Sein insgesamt guter Federungs- und Fahrkomfort lädt förmlich zum Cruisen ein, wobei die geschwindigkeitsabhängige Lenkung jederzeit präzise arbeitet. Und auf kurvigen Landstraßen bewegt er sich fast so spielerisch leicht und souverän wie ein sportlicher Kompaktklasse-Pkw. Ein angemessen großes Gepäckabteil mit 575 bis 1.445 Litern Stauraum (Coupé: 550 bis 1.350 Liter), eine fast ebenen Ladefläche und eine weit öffnenden Heckklappe runden das gute Bild ab.
Für den Evoque werden werden folgende Motorisierungen angeboten: der eD4 Diesel als Fronttriebler mit 150 PS, der TD4 Diesel mit 150 PS, der SD4 Diesel mit 190 PS, beide mit Allradantrieb und wahlweise mit Schalt- oder Automatikgetriebe, sowie der 240 PS starke Si4 Benziner mit Automatik und permanenten Allradantrieb.