Die neue E-Klasse – jetzt schlägt es elf
Von Kai Schwarten
Mitte April, genauer gesagt am 13., wird’s spannend bei den Mercedes-Benz-Händlern: Ab dem Tag steht die neue E-Klasse in ihren Show-Rooms. Mit mehr Fahrerassistenten, frischerem Design und effizienteren Motoren. Der Einstiegspreis für die Limousine liegt bei 40.430, der für das T-Modell bei 43.643 Euro.
Mercedes-Benz hat alle Baureihen der E-Klasse so umfangreich und so kostenintensiv überarbeitet wie nie zuvor, um jüngste technische Fortschritte frühzeitig in der Praxis verfügbar zu machen. Außerdem bietet die neue E-Klasse ein deutlich geschärftes Design mit kultiviert sportlicher Anmutung sowie ein deutliches Plus an Komfort, hochwertiger Ausstattung, Effizienz und Fahrspaß.
Durch gezielte Veränderungen des Designs erhält die E-Klasse ein neues Gesicht und verzichtet zum ersten Mal auf das herkömmliche Vier-Augen-Gesicht. Dafür werden die Scheinwerfer-Elemente jeweils hinter einer gemeinsamen Glashaube zusammengefasst. Darunter findet man LEDs für Abblend- und Tagfahrlicht, auf Wunsch auch Voll-LED-Scheinwerfer, bei denen auch das Fernlicht von den besonders hellen Dioden erzeugt wird. Und erstmals bietet die E-Klasse zwei verschiedene Fronten: Die Serienausstattung und die Ausstattungsline Elegance erhalten in der Serienausführung den klassischen, dreidimensionalen Limousinenkühler in Dreilamellenoptik mit Mercedes Stern auf der Motorhaube. Die Line Avantgarde trägt dagegen die sportliche Front mit Zentralstern und bietet damit ein eigenständiges, sportlich betontes Gesicht.
Auch die Motorhaube und der Front-Stoßfänger wurden komplett neu gestaltet. Die Motorhaube folgt mit fließenden Linien, geschmeidig und geradlinig der neuen Formensprache. Der neu geformte und von allen Lichtfunktionen befreite Stoßfänger wirkt modern und unterstreicht mit dem so genannten Wing-Design seiner Spoilerlippe dezent den sportlichen Anspruch der E-Klasse, die dadurch deutlich an Ausdrucksstärke gewonnen hat.
Am Heck wurden die Leuchten und der Stoßfänger überarbeitet. Die neuen horizontal gegliederten LED-Schlussleuchten mit neuer zweifarbiger Grafik betonen die Breite und zeigen ein charakteristisches Nachtdesign. Und dank der von der Fondtür bis zur Heckleuchte verlaufenden Linie wirkt die E-Klasse gestreckter und eleganter. Zusätzlich wurden im Innenraum Instrumententafel und Kombiinstrument gründlich modernisiert.
Unter dem Oberbegriff „Intelligent Drive“ fasst Mercedes seine elf neuen oder optimierten Fahrerassistenten zusammen. Mit ihrer Hilfe will man das Autofahren komfortabler und sicherer machen. Zu den Neuerungen zählt unter anderem eine Stereo-Kamera, die der Elektronik das räumliche Sehen ermöglicht und drohende Unfälle mit querenden Fahrzeugen oder Fußgängern erkennt und das Fahrzeug mit Hilfe der PRE-SAFE Bremse bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h bis in den Stand vor dem Hindernis abbremst.
Gleichzeitig führt Mercedes-Benz eine verbesserte Version der mehrstufigen Radarsensorik ein. Serienmäßig sind sowohl Limousine als auch T-Modell mit dem Collision Prevention Assist ausgerüstet, einer Kollisionswarnung mit Bremsassistenten. Er verringert die Gefahr eines Auffahrunfalls. Ebenfalls zum Serienumfang gehört der Attention Assistent, der jetzt in einem erweiterten Geschwindigkeitsbereich vor Unaufmerksamkeit und Müdigkeit warnen sowie den Fahrer über seinen Ermüdungszustand und die Fahrtdauer seit der letzten Pause informieren kann. Außerdem bietet er eine einstellbare Empfindlichkeitsstufe.
Doch damit nicht genug, gegen Aufpreis gibt es zusätzlich die Distronic Plus mit aktivem Spurhalte-Assistenten, die das Auto auf der Straße hält, den Bremsassistenten BAS Plus mit Kreuzungsassistent, das Pre Safe Plus-System, das sogar eine Heckkollision erkennen kann und das Auto darauf vorbereitet, das adaptive Fernlicht, das nicht nur abblendet, sondern andere Fahrzeuge im Fernlichtkegel ausblendet sowie eine erweiterte Verkehrszeichen-Erkennung und die 360-Grad-Kamera. Aber auch einen aktiven Spurhalte-Assistenten, der unbeabsichtigtes Spurverlassen durch einseitige Bremsung verhindert, und einen Der aktiven Park-Assistenten, der automatisches Einparken mit aktiven Lenk- und Bremseingriffen in Längs- und Querparklücken ermöglicht, kann man verbauen lassen. Und für Gespannfahrer, die in der Regel auf ein T-Modell wählen, gibt es eine Luftfederung sowie hinten eine Niveauregulierung.
Ebenso vielfältig wie das „Helfer-Programm“ fällt die Motorenpalette für die E-Klasse aus. Es reicht vom E 200 mit 184 PS bis zum E 500 mit 408 PS bei den Benzinern und vom E 200 CDI mit 139 PS bis zum E 350 BlueTEC mit 252 PS. Alle arbeiten mit einem Start-Stopp-System. Neu unter den Aggregaten ist ein Vierzylinderbenziner mit einer Direkteinspritzung (Magerbrennverfahren) der neuesten Generation. Aus 2,0 Litern Hubraum schöpft er 135 kW/184 PS (E200) oder 155 kW/211 PS (E250) in der stärkeren Ausführung.
Der ebenfalls neue Biturbo-Sechszylinder im E 400 (ab 56.019 Euro) setzt mit hohen Drehmomentwerten (480 Nm) bei niedrigen Drehzahlen und 333 PS ebenfalls Maßstäbe. Er erfüllt bereits die Euro 6, die erst ab 2015 Pflicht ist. Seinen Verbrauch gibt Mercedes-Benz mit 7,9 Litern auf 100 Kilometer an, den wir allerdings bei ersten Testfahrten mit dem T-Modell (ab 59.232 Euro) um knapp zwei Liter überschritten. Jedoch bei zügigen Fahrten mit zahlreichen kurzen Überholmanövern sowie vielen Steigungen und kurvenreichen Straßen.
Wobei er jederzeit Fahrspaß pur bot. Und Fahrer und Beifahrer beim zügigen Beschleunigen schon mal ordentlich in die Polster der Sitze drückte. Vor den Kurven packen die Bremsen kräftig zu und die Lenkung arbeitet äußerst präzise, um problemlos auch bei hoher Geschwindigkeit die Kurve zu meistern. Und selbst bei schlechten Straßenverhältnissen arbeitet das fein abgestimmte Fahrwerk so zuverlässig, dass man weder Querrillen noch Schlaglöcher spürt. Und ein Traum ist das Siebengang-Automatikgetriebe, das seidenweich schaltet und kaum spürbar ist.
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