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05.09.2008

Die f(v)antastischen Zwei

Vans liegen voll im Trend, denn immer mehr Reisemobilisten sind nur noch zu zweit unterwegs. Ihnen reicht darüber hinaus das Platzangebot auf knapp sechs Metern Länge aus. Und sie sind preisbewusst: Denn mit dieser Fahrzeuglänge zahlt man die niedrigsten Tarife bei Fährüberfahrten.

Bei unseren März-Testkandidaten haben wir trendige Vans ausgewählt. Beide besitzen ein festes Doppelbett und beide sind gerade sechs Meter lang. Hinzu kommt, dass sie farbenfroh daherkommen.

Fiat gegen Ford

Hymers Van 512 (ab 40.990,- Euro, der Testwagenpreis beträgt 50.515,- Euro) besitzt als Chassis den Ford Transit 350 M mit ABS, Traktionskontrolle und verstärkten Reifen. Seine Kraft schöpft er aus einem 2,2-Liter-Common-Rail-Dieselmotor, dessen Vierzylinder 96 kW/130 PS leistet. Mit ihm ist man agil, sicher und zügig unterwegs. Ausgelegt ist er als 3,5-Tonner und hat bei einer Masse in fahrbereitem Zustand von 2.740 Kilogramm eine Zuladekapazität von 760 Kilogramm. Mit seiner Länge von exakt sechs Metern lässt er sich stets exzellent rangieren und kommt auch durch enge Gassen in kleinen Städten. Bürstners Travel Van t 570 G (ab 40.707,- Euro, Testwagenpreis 46.767,- Euro) ist mit dem neuen Fiat Ducato als Basis ausgestattet. Sein 2,2-Liter-JTD-Vierzylinder-Motor leistet 75 kW/100 PS, auch er verlangt nach Diesel-Kraftstoff.

Die Leistung reicht für den 3,5-Tonner aus, um mit ihm sicher und zügig ans Urlaubsziel zu kommen. Dank seines Leergewichts von 2.795 Kilogramm besitzt er eine Zulademöglichkeit von 705 Kilogramm. Bei einer Länge von 5,99 Metern fällt das Rangieren genauso leicht wie mit dem Hymer Van, enge Gassen lassen sich problemlos passieren.

Das Fahrerhaus unserer Testkandidaten ist sehr übersichtlich, wirkt klar gegliedert. Alle Schalter und Hebel sind von Ford und Fiat so angeordnet, dass sie gut erreicht werden können.

Gut im Ford Transit: Hier sind sowohl für Fahrer als auch Beifahrer je ein Flaschen- und Becherhalter vorhanden, während im Fiat Ducato nur ein Becherhalter im Cockpit zur Verfügung steht. Oberhalb des Fahrerhauses befindet sich im Hymer Van seitlich zwei und vorn eine große Ablage, in die die Lautsprecher für die Musikanlage integriert sind. Im Bürstner Van finden wir dagegen nur eine große Ablagefläche, die sich seitlich bis über Fahrer- und Beifahrertür erstreckt.

Das Außendesign

Dem aktuellen Trend, Reisemobilen auch außen farbig zu gestalten, folgen beide Hersteller. Beide Vans zeichnen sich durch ihre silberne Lackierung aus, die durch dezente farbliche Applikationen sowie das Firmenlogo und die Typenbezeichnung aufgelockert wird. Sehr kräftig zeigen sich die Stoßfänger. Gut gefallen die Einstiegsbereiche, die mit jeweils einer elektrisch ausfahrbaren Trittstufe und einer kräftigen Leuchte über der Tür bzw. neben der Tür versehen sind.

Dezent fällt die Hymer Van-Heckpartie aus: Die unteren Leuchtenträger, die in Kunststoffteile eingebettet sind, wirken nicht sehr elegant. Eine dritte Bremsleuchte befindet sich im oberen Bereich, links und rechts davon gibt es je eine zusätzliche Begrenzungsleuchte. Bürstner, obwohl Mitglied der Hymer-Gruppe, hat sich an der Heckpartie seines Travel Vans für Einzelleuchten entschieden. Im oberen Bereich fallen farbliche Applikationen sowie eine dritte Bremsleuchte ins Auge.

Die Wohnlandschaft

Im Innenraum präsentiert der Hymer Van mit dem Möbeldekor Lugano Birnbaum ein modernes und zugleich wohnliches Ambiente. Als Alternative bietet sich ohne Aufpreis die Möbeloptik Noce Bergamo an. Vorn links steht eine Zweier-Sitzbank mit einem stabilen Tisch, der gleichzeitig als Unterlage für ein Einzelbett dient. Gegenüber steht zusätzlich ein Einzelsitz zur Verfügung. Beide Sitze des Fahrerhauses lassen sich drehen, so dass sie in die Sitzgruppe integriert werden können. Aus dem Tisch lässt sich eine Verlängerungsplatte herausdrehen, so dass auch die Passagiere auf dem Beifahrersitz und dem Einzelsitz eine entsprechende Ablagefläche besitzen. Oberhalb der Sitzbank befinden sich zwei Stauschränke mit stabilen Schlössern und Griffen. Unter den Schränken sitzen zwei flexibel einstellbare Spots, die bei Dunkelheit ausreichend Licht spenden. Gegenüber befindet sich ein weiterer Schrank, darunter sitzt eine Halterung für einen Flachbildschirm.

Das Fenster ist, wie alle außen, doppelwandig und besitzt innen sowohl ein Fliegenschutz- als auch ein Verdunkelungsrollo. Für noch mehr Licht sorgt im oberen Bereich ein aufstellbares Dachfenster.

Der Bürstner Travel Van unterscheidet sich im vorderen Bereich durch den Tisch, der durch eine Zusatzplatte verlängerbar ist.

Gut: Dadurch kann er sowohl vom Längssitz als auch vom Beifahrersitz erreicht werden. Im oberen Bereich finden wir auf beiden Seiten über den Ausstellfenstern insgesamt drei Oberschränke im Birnbaum-Möbeldekor. Die Schlösser und Griffe fallen stabil aus und die Schränke sind hinterlüftet. Für zusätzliche Frischluft sorgt hier ein im Dachbereich montiertes Dachfenster. Völlig neu ist das Lichtkonzept im oberen Bereich, das dank auf Schienen sitzender Spots sowohl unter den Schränken als auch an der Decke ein sehr flexibel einstellbares Licht spendiert.

Die Gourmet-Zentren

Links vom Einstieg hat Hymer in seinem Van 512 die Küche aufgestellt. Der große Dreiflammen-Gaskocher ist rechts in die Arbeitsfläche eingelassen und besitzt eine dunkle Glasabdeckung. Die links liegende Spüle mit ihren stabilen Armaturen besitzt keine Abdeckung. Arg klein fällt die Arbeitsfläche zwischen Spüle und Herd aus. Ordentlich ist das Stauraum-angebot. Unterschrank und Besteckschublade werden ergänzt durch zwei Oberschränke.

Der Kühlschrank fasst 89 Liter und besitzt ein integriertes Gefrierfach. Licht kommt durch das ausstellbare Seitenfenster unter den Oberschränken sowie die darunter sitzenden Lichtleiste mit vier integrierten Spots.

An gleicher Stelle wie im Hymer finden wir im Bürstner Travel den Küchenblock, der insgesamt sehr schlicht wirkt. Der Dreiflammen-Gaskocher liegt links vor dem Fenster und besitzt eine Glasabdeckung und einen Spritzschutz. Rechts daneben schließt sich die Edelstahlspüle an, die mit modernen Armaturen und einer Kunststoffabdeckung ausgestattet ist. Auch hier steht nur eine kleine Arbeitsfläche zur Verfügung. Stauraum bietet die Küche ausreichend. Drei Schubladen unter Herd und Spüle lassen viel Platz für schwere Küchenutensilien. Oben kommen zwei Schränke hinzu. Ausgeleuchtet wird dieser Bereich von drei Spots, die unter den Oberschränken sitzen. Der Kühlsch

rank kann insgesamt 93 Liter aufnehmen, wovon 10,5 Liter in das integrierte Gefrierfach passen.

Die Sanitärbereiche

Hinter der Zweier-Sitzbank schließt im Hymer Van der Sanitärbereich an, versteckt hinter einer stabilen Holztür. Gegenüber der Tür steht ein gut zugängliches, rundes Waschbecken mit großer Spiegelfläche darüber. Rechts davon befindet sich das schwenkbare Cassetten-WC. Rechts vom Waschbecken hat Hymer einen großen Holzschrank installiert, in dem sich in vier Fächern ausreichend Platz für alle im Bad erforderlichen Utensilien befindet. Insgesamt ist der Bereich groß genug, um hier auch ordentlich zu duschen, was in der linken Hälfte des Sanitärbereichs stattfindet. Der Sanitärbereich des Travel Van von Bürstner schließt sich ebenfalls an die Sitzbank an. Im linken Bereich liegt das Waschbecken mit einer großen Spiegelfläche darüber, oben ein großes Dachfenster und rechts das schwenkbare Cassetten-WC. Rechts vom Waschbecken befindet sich ein großer Oberschrank mit drei Fächern, die für alle wichtigen Dinge, die hier benötigt werden, ausreichen.

Die Heckabteile

Geschlafen wird im Hymer Van 512 in einem quer stehenden Doppelbett (195 x 135 Zentimeter) auf einer festen Qualitätsmatratze, die auf Lattenrosten liegt und guten Liegekomfort bietet, allerdings etwas breiter und länger sein könnte. Unter dem Bett, das über eine Leiter erklommen wird, steht eine kombinierter Wäsche- und Kleiderschrank.

An der Heckseite des Bettes bietet der Hymer Van drei Oberschränke, seitlich jeweils eine zweigeteilte, offene Ablage, unter der auf der einen Seite zwei Lesespots sitzen. Gegenüber sorgt ein ausstellbares Fenster für die nötige Frischluftzufuhr.

Auch im Bürstner Travel Van t 570 G wird im Heck schlafen. Ebenfalls auf einem Querbett (200 x 135 Zentimeter). Dieses Maß fällt schon eher in die obere Kategorie. Das Bett ist über eine Leiter zugänglich und besitzt in der vorderen unteren Hälfte links einen Wäsche- und rechts einen Kleiderschrank. Dazu kommt eine Schiebetür, durch die man die Heckgarage von innen beladen kann. Eine Außenklappe besitzt der Travel Van zusätzlich. Am Kopfende des Bettes befinden sich zwei Lesespots, auf beiden Seiten kommt jeweils ein großes Fenster dazu und im Dach ein Hebe-Kippdach.

Fazit: Beide Vans hinterlassen äußerlich einen sehr guten Eindruck, sowohl farblich als auch von ihrer Form wirken sie sehr ansprechend. Das Mobiliar ist sehr modern und schafft in beiden Fahrzeugen ein sehr wohnliches Ambiente. Stauraum bieten beide Reisemobile insgesamt sehr viel für zwei Personen. Die Kleiderschränke fallen großzügig aus, und rundum sorgen im oberen Bereich Stauschränke dafür, dass die Urlaubsgarderobe ihren Platz findet.