Dem ist (fast) keine Last zu schwer
Von Kai Schwarten
Lange ist es her, als Jaguar 2004 seinen ersten Kombi ins Rennen schickte: den X-Type Estate. Es war ein Versuch, der nicht den erhofften Anklang bei den Jaguar-Kunden fand. Erst 2012 kam die erste Generation des XF-Kombi, Sportbrake genannt, auf den Markt – mit Erfolg. Und jetzt fährt die zweite Generation auf unseren Straßen. Von der wir den 3.0 TDV6 mit 300 PS auswählten. Als Premium-Business-Kombs auf XF-Basis, der sich gleichermaßen als Familien-, Transport- und Sportfahrzeug empfiehlt.
Es gibt reichlich Platz im Inneren für Eltern mit bis zu drei Kindern, sein üppiger Laderaum von bis zu 1.700 Litern bei umgelegter Rücksitzbank reicht für sperrige Lasten. Und wenn es mal schnell gehen soll, sorgen 300 PS für eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 6,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Auf seine Ladefläche gehören standesgemäß Surfbretter, Rennräder oder Jagdtrophäen. Und wenn dann doch einmal der eigene Caravan den Platz wechseln soll oder der schwere Pferdeanhänger zum Turnier mit muss, sorgt die automatische Niveauregulierung für die Hinterachse auch bei Anhängelasten von bis zu zwei Tonnen für einen ausgewogenen Fahrkomfort.
Der XF Sportbrake macht durch ein geschmackvolles, edles und ansehnliches Design auf sich aufmerksam. Die Frontpartie lehnt sich an das Gesicht der Limousine an, die Seitenpartie verrät Dynamik und erinnert schon im Stand an eine sprungbereite Raubkatze, den Abschluss bildet ein angedeutetes Fließheck statt einer senkrecht verlaufenden Heckklappe. Mit dem Resultat, dass der Kombi genauso sportlich aussieht wie die Limousine, vielleicht sogar noch ein wenig sportlicher. Ebenso wie ein Großteil der Karosserie der XF Limousine besteht auch die des XF Sportbrake weitgehend aus Aluminium, was dem Gesamtgewicht spürbar zugutekommt.
Mit einer Länge von 4.955 Millimetern ist der neue Kombinations-Kraftwagen von Jaguar sechs Millimeter kürzer als das Vorgängermodell. Im Gegenzug wuchs der Radstand um 51 auf 2.960 Millimeter. Als Folgen nahmen sowohl die hintere Beinfreiheit als auch das Laderaumvolumen zu.
Die Eleganz des äußeren Eindrucks setzt sich im Innenraum fort. Verständlich bei einer Preisklasse, die bei 42.040 Euro beginnt. Vorne sitzen die Passagiere in ordentlichem Abstand, hinten wird es nur dann eng, wenn sich drei Erwachsene den Fond teilen. Der Fahrer findet alle Bedienungsknöpfe und -schalter nach kurzer Eingewöhnungszeit dort, wo sie hin gehören. Und angenehme Ruhe lässt selbst bei höherem Tempo auf der Autobahn Gespräche in Zimmerlautstärke zu.
An der Sitze des Motorenportfolios rangiert der 221 kW / 300 PS kräftige 3,0-Liter-V6-Diesel mit Twinturbo-Aufladung. In Kombination mit Acht-Stufen-Automatikgetriebe von ZF sprintet das Top-Modell in 6,6 Sekunden von null auf 100 km/h.
Die Liste der serienmäßigen Komfort-, Sicherheits- und Fahrerassistentzsysteme ist lang und bietet unter anderem eine automatische Geschwindigkeitsregelung mit Geschwindigkeitsbegrenzer, sensorgesteuertes Fahrlicht, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und ein Bluetooth-fähiges Telefonsystem. Darüber hinaus gibt es für die fünf unterschiedlichen Ausstattungsvarianten eine zahlreiches aufpreispflichtiges Zubehör, das bis zu unterschiedlichen Fahrerassistenzvarianten reicht und zum Beispiel einen Müdigkeitswarner enthält, der nachlassende Konzentration erkennt und den Fahrer zu einer Pause auffordert.
Weitere Features (zum Teil speziell für den Sportbrake) sind die optionale Anhängerkupplung mit Anhänger-Stabilitätskontrolle oder der robuste Activity Key. Sein wasserdichtes Armband kann bei Outdoor-Aktivitäten am Körper getragen werden und befreit von der Sorge, den eigentlichen Fahrzeugschlüssel zu verlieren. Eine weitere clevere Lösung findet sich an der Heckklappe: Deren Öffnungswinkel kann programmiert werden, um zum Beispiel einen Kontakt mit der Garagen-Decke zu verhindern. Ein Pollenfilter und eine Ionisierung der Luft verhindern das Eindringen von Schadstoffen und Gerüchen in den Innenraum, während die Gestensteuerungen für die Heckklappe und die elektrische Sonnenblende des Panoramadachs den Umgang mit dem XF Sportbrake zusätzlich erleichtern.
Der Jaguar XF Sportbrake eignet sich als Nutzfahrzeug, bietet aber gleichzeitig ambitionierten Fahrerinnen und Fahrern dank seiner Kraft und seines Fahrwerks Fahrspaß pur. Mit dem Sportbrake ergänzt Jaguar das bereits sehr fahraktive Gesamtpaket um ein Plus an Praktikabilität und Ladevolumen.
Technische Daten
Jaguar XF Sportbrake 30d TDV: Fünftüriger, fünfsitziger Kombi der oberen Mittelklasse; Länge: 4,96 Meter, Breite: 1,88 Meter (mit Außenspiegeln: 2,09 Meter), Höhe: 1,50 Meter, Radstand: 2,96 Meter, Kofferraumvolumen: 565 – 1.700 Liter, 3,0-Liter-V6-Twinturbo-Diesel, 221 kW/300 PS, maximales Drehmoment: 700 Nm bei 2.000 U/min, Heckantrieb, 8-Gang-Automatik, 0-100 km/h: 6,6 s, Vmax: 250 km/h, Normverbrauch: 6,1 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 160 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Testverbrauch: 4 Liter/100 Kilometer, Preis Testwagen: ab 62.140 Euro
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